Nachhaltige Materialien

Nachhaltige Materialien
Nachhaltige Materialien

Die Otto Group verfolgt das langfristige Ziel, in allen Produkten nachhaltigere Materialien einzusetzen. Wo immer möglich, bewerten wir Materialien datenbasiert nach ihren Auswirkungen auf die Umwelt während des gesamten Lebenszyklus: von der Rohstoffgewinnung über die Produktionsprozesse, den Materialeinsatz und den Versand bis zur Nutzung und Entsorgung durch Kund*innen. 

Die größten positiven Effekte erzielen wir dabei in Bezug auf die Rohstoffgewinnung, beispielsweise beim Anbau von Baumwolle sowie bei den Herstellungsprozessen in unseren Lieferketten. Entsprechend setzt unsere Strategie in der vorgelagerten Wertschöpfungskette an und formuliert Ziele für die Bereiche Textilien, Möbel, Verpackungen und Katalogpapier.


Nachhaltigere Materialien als Grundlage des Wandels

Die Auswahl nachhaltigerer und gesunder Materialien ist ein wichtiger Baustein für vollständig kreislauffähige Produkte. Deshalb arbeiten wir daran, in all unseren Produkten immer mehr Materialien auf nachhaltigere Alternativen umzustellen. Im Bereich Textilien setzen wir auf „Preferred Fibers“, also Fasern, die im Vergleich zu konventionellen Alternativen geringere negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Bis 2025 wollen wir diesen Anteil in unseren Eigen- und Lizenzmarken auf 65 Prozent steigern. Dazu gehört auch der Einsatz von 100 Prozent nachhaltiger Baumwolle. Bei Möbeln streben wir bis 2025 an, in unseren Eigen- und Lizenzmarken ausschließlich FSC®-zertifiziertes Holz zu verarbeiten. Für unsere Kataloge wollen wir bis 2025 zu 100 Prozent Papier mit FSC®-Zertifikat bzw. EU-Ecolabel verwenden und bis Ende 2023 vollständig auf nachhaltigere Verpackungen umsteigen.


Fasern

Im Bereich Textilien setzen wir auf sogenannte „Preferred Fibers“, also Fasern, die im Vergleich zu konventionellen Alternativen geringere negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. So sollen beispielsweise vermehrt Fasern aus kontrolliert biologischem Anbau, recycelte oder innovative Fasern eingesetzt werden und tierische Fasern, bei denen in besonderem Maße auf das Tierwohl geachtet wird. Den Anteil von Preferred Fibers konnten wir 2022 insgesamt von 53 Prozent (2021) auf 55 Prozent (2022) steigern und sind somit auf einem guten Weg zur Zielerreichung von 65 Prozent im Jahr 2025. 

  • Nachhaltige Baumwolle: In den Textilsortimenten der Eigen- und Lizenzmarken der Otto Group dominiert die Faser Baumwolle , noch deutlich vor Polyester und Viskose. Der Anteil nachhaltiger Baumwolle, wozu wir Bio-Baumwolle, recycelte Baumwolle oder Baumwolle aus der Initiative Cotton made in Africa (CmiA) zählen, liegt derzeit bei 95 Prozent.  Unser Ziel, 100 Prozent nachhaltige Baumwolle einzusetzen, konnten wir damit fast erreichen. Durch den Einsatz von CmiA-Baumwolle tragen wir dazu bei, dass sich unter anderem der CO₂-Ausstoß reduziert und Frischwasser eingespart wird.
  • Leder aus Pilzen:​​​​​​​ Auf der Suche nach innovativen nachhaltigeren Materialien testen wir auch unkonventionelle Optionen. Kunstleder besteht in der Regel aus Kunststoffen, die aus fossilen Rohstoffen gefertigt sind. Es bietet daher unter ethischen, jedoch nicht unter ökologischen Gesichtspunkten Vorteile gegenüber Leder. Bonprix erprobt deshalb bereits seit 2021 gemeinsam mit MYCL - Mycotech Lab, einem von der Innovationsplattform Fashion for Good geförderten Start-up, Lederalternativen aus Pilzkulturen.
  • Tierische Fasern und Materialien: Seit 1988 sind Pelze bedrohter oder nicht artgerecht gehaltener Tierarten, wie beispielsweise Nerze, Marder und Zobel bei der Otto Group verboten. 1991 wurden Echtpelze generell aus dem Angebot verbannt. Für den Verkauf von Leder- und Wollprodukten, sowie Waren mit Daunen gibt es strenge Richtlinien: Ab 2024 sind nur noch Leder und Felle als Nebenprodukt der Lebensmittelproduktion von folgenden domestizierten Tierarten zugelassen: Rind, Büffel, Schwein, Ziege, Schaf und Yak. Produkte, die Mohair oder Angora enthalten, lehnen wir ebenso ab wie Produkte aus Lebendrupf- und der Stopfleberproduktion. Außerdem ist der Einsatz von Mulesing-Praktiken bei Schafen nicht gestattet. Alle Anforderungen im Detail und unsere Grundsätze zum Tier- und Artenschutz sind in der Tierwohl-Policy, die Teil der Business Partner Declaration ist, festgehalten. 

Holzmöbel

Wälder sind die grüne Lunge unseres Planeten, deshalb setzen wir alles daran, sie zu schützen. Mithilfe unserer Möbelstrategie konnten wir 2022 bereits 83 Prozent FSC®-zertifiziertes Holz bei unseren Eigen-, Lizenz- und strategisch relevanten Fremdmarken einsetzen (2021 waren es 78 Prozent) und somit Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft beziehen. Bis 2025 streben wir an, ausschließlich FSC-zertifiziertes Holz zu verarbeiten. Das FSC-Logo steht für strenge Standards für eine ökologisch verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung.

Da Angebot und Verfügbarkeit von FSC-Materialien bei einer regionalen Beschaffung die Zielerreichung zurzeit erschweren, prüft die Otto Group derzeit, wie wir uns selbst aktiv in der Steigerung der FSC-zertifizierten Waldfläche in Deutschland einbringen können und welche glaubwürdigen Alternativen es gibt, um bei unserer verantwortungsvollen Beschaffungsstrategie mit Fokus auf regionale Wertschöpfung zu bleiben.

Die größte Herausforderung besteht in der begrenzten Verfügbarkeit von FSC-zertifiziertem Holz in Deutschland, durch die hier zu Lande geringe FSC-zertifizierte Waldfläche. Eine volle Zielerreichung ist demnach nur möglich, wenn die FSC-Holzverfügbarkeit erweitert wird, wir neue Rohstoffproduzenten finden oder alternative Materialien eingesetzt werden können. Eine innovative Lösung, die derzeit geprüft wird, könnte aus dem Projekt toMOORow zur Wiedervernässung von Mooren hervorgehen, welches wir in der Otto Group 2021 gestartet haben. Demnach kann möglicherweise die Biomasse aus den Mooren dazu genutzt werden, holzähnliche Materialien herzustellen.

Katalogpapier

2022 konnten wir in der gesamten Otto Group bereits 90 Prozent nachhaltigeres Katalogpapier einsetzen. 2021 waren es noch 77 Prozent. Einzelne Konzerngesellschaften (z.B. Crate and Barrel, Freemans Grattan oder Venus) setzen sogar heute schon 100 Prozent nachhaltiges FSC®-Papier ein. Andere Konzerngesellschaften, wie beispielsweise OTTO, planen die Menge an FSC®-Katalogpapier sowie Katalogpapier mit EU-Ecolabel schrittweise bis zum Jahr 2025 auf 100 Prozent zu erhöhen, was dem Ziel der gesamten Group entspricht. 

Verpackungen

Die Otto Group verfolgt eine Verpackungsstrategie, die auf den vier Säulen Vermeidung, Verminderung, Substituierung und Verwertung fußt. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem effizienten Einsatz und der Reduktion der Verpackungsmengen sowie dem Einsatz klimafreundlicherer Materialien. Unsere Maßnahmen betreffen all unsere selbst eingekauften Versandverpackungen (z. B. Kartons, Versandtaschen etc.) und Füllmaterialien (z. B. Luftpolsterfolie etc.). Nachhaltige Verpackungen bestehen für uns zu mindestens 80 Prozent aus recyceltem Material, sowohl bei den Versandverpackungen als auch bei den Füllmaterialien. Bei Kunststoffverpackungen muss der Recyclinganteil „post-consumer“ sein, also aus bereits gebrauchtem, recyceltem Kunststoff stammen. Insgesamt konnten wir den Anteil nachhaltigerer Verpackungen von 71 Prozent (2021) auf 78 Prozent (2022) steigern.

  • Innovative kompostierbare Kunststoff-Alternative: In Zusammenarbeit mit dem Hamburger Start-up traceless will OTTO seine Versandtüten noch nachhaltiger gestalten. Traceless entwickelt dabei biobasierte Versandtüten, die innerhalb weniger Wochen vollständig biologisch abgebaut werden können. Die kompostierbaren Tüten bestehen aus einem neuartigen Kunststoffersatz, der komplett auf natürlichen Rohstoffen basiert. Sie ersetzen herkömmliche Versandtaschen und sollen dazu beitragen, die Umwelt weniger zu belasten.
  • Versandtüten aus „wildem Plastik": 2020 ging OTTO eine Kooperation mit Wildplastic ein, die das Ziel haben, die Umwelt von Kunststoffen zu befreien. „Wildes Plastik“ wird an Orten ohne eigene Recyclingstruktur – etwa in Haiti oder Indien – aus der Umwelt gesammelt, sortiert, gereinigt und anschließend von Wildplastic zu Granulat verarbeitet. Es dient als Rohmaterial für die Versandtüten bei OTTO, wo aktuell schon mehr als jede dritte Tüte aus wildem Plastik besteht. Der Anteil an Wildplastic-Tüten wird schrittweise weiter erhöht.
  • Mehrwegversandtasche „RePack“: Die Otto Group und OTTO haben zusammen mit Tchibo und Avocadostore an einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekt zu Mehrwegverpackungen im Versandhandel teilgenommen. Getestet wurde im Sommer 2020 bei rund 5000 OTTO-Kund*innen. Das Prinzip: Die Mehrwegversandtüte RePack wird nach der Nutzung an den Versender zurückgeschickt, aufbereitet, desinfiziert und gereinigt und steht dann für die nächste Bestellung bereit. Insgesamt kann die Verpackung bis zu 20 Mal wiederverwendet werden und spart deshalb im Vergleich zu herkömmlichen Versandverpackungen bis zu 80 Prozent CO₂ und 96 Prozent Müllvolumen ein. Der Test offenbarte aber auch Herausforderungen: In kleinerem Rahmen lässt sich der Einsatz grundsätzlich möglich machen. Vor einer flächendeckenden oder gar branchenweiten Einführung aber gilt es insbesondere die erheblichen Mehraufwände in der Logistik zu durchdenken. Denn der Aufwand für Rückversand, Reinigung, Aufbereitung und Desinfektion ist nicht zu unterschätzen. Zudem müsste über ein einheitliches Pfand- und Rückführungssystem nachgedacht werden, damit die Verpackungen auch tatsächlich zurückgeschickt werden. Nur dann funktioniert ein Mehrwegsystem. 


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