Nachhaltigkeit steuern

Creditor Relations
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Die Wirtschaft ist für die Menschen da – nicht umgekehrt. Diese Haltung und das damit verbundene starke Bewusstsein für die gesellschaftliche Verantwortung prägen die Otto Group. Prof. Dr. Michael Otto erkannte früh, dass verantwortungsvolles Wirtschaften die Zukunft bestimmen sollte, und inspirierte mit dieser Vision Kund*innen, Mitarbeitende und Geschäftspartner, aber auch Gleichgesinnte anderer Unternehmen. Bereits 1986 wurde Klimaschutz Teil der Unternehmensstrategie, viele Initiativen für Mensch, Natur und Gesellschaft folgten. 

Heute ist unsere Sustainability-Strategie fest in der Unternehmensstrategie und der Shareholder-Vision „Responsible commerce that inspires“ verankert ist. 


Sustainability-Strategie

Die Otto Group übernimmt Verantwortung für jeden Bereich ihrer Wertschöpfungskette – von der Ressourcengewinnung über die Verarbeitung der Produkte bis zu deren Auslieferung und letztlich der Nutzung des Produkts durch die Konsument*innen. Unser Ziel ist es, die Herstellung unserer Produkte ökologisch und sozial verträglich zu gestalten. 

Für alle Konzerngesellschaften der Otto Group gelten regulatorische Anforderungen, sowie unsere eigenen Otto Group Sustainability-Standards, mit denen wir über gesetzliche Anforderungen hinausgehen. Die Sustainability-Strategie gilt für die Konzerngesellschaften, die den gröten Einfluss in Bezug auf soziale oder ökologische Themen entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufweisen: OTTO, Bonprix, Crate and Barrel, die Witt-Gruppe und Hermes Germany. Zusätzlich spielt auch Otto International im Kontext der Warenbeschaffung (Sourcing) für diese Unternehmen eine relevante Rolle.

Mit unserer Wesentlichkeitsanalyse bewerten wir die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Menschen und Umwelt sowie die finanziellen Einflüsse auf das Unternehmen. Auf dieser Grundlage leiten wir operative Maßnahmen und strategische Ziele ab. Unsere Sustainability-Strategie berücksichtigt die wirtschaftliche, ökologische und soziale Dimension gleichermaßen und verankert diese noch stärker in unsere Geschäftsprozesse. Ein wesentlicher Fokus unserer Strategie liegt auf ökologischen und sozialen Aspekten in der Lieferkette und der Nutzungsphase. Entsprechend haben wir in den Bereichen Umwelt und Menschenrechte Fokusthemen mit visionären, langfristigen Ambitionen formuliert, die es uns ermöglichen, unser tägliches Handeln auf die langfristigen Unternehmensziele der Otto Group auszurichten. Konkretisiert werden sie jeweils durch kurzfristige Ziele mit klar definierten Zeithorizonten. Diese ermöglichen es uns, unseren Fortschritt auf dem Weg zur langfristigen Veränderung zu messen. Sie sind dynamisch, werden regelmäßig überprüft, angepasst und sukzessive ergänzt, um auf aktuelle Entwicklungen reagieren zu können.

Ökologische Ziele

Wir wollen unsere ökologischen Auswirkungen erheblich zu reduzieren, um innerhalb der planetaren Grenzen zu handeln. Im Einklang mit dem 1,5-Grad-Klimaziel des Pariser Klimaschutzabkommens senken wir unsere Treibhausgasemissionen, minimieren unseren Ressourcenverbrauch und schützen die Biodiversität. Entsprechend haben wir unser kurzfristiges wissenschaftlich basiertes Klimaziel (near-term SBT) formuliert und folgen einem Pfad zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen bis zum Ende des Geschäftsjahres 2031/2032, der mit dem 1,5-Grad-Pfad übereinstimmt.

  • Near-term Science-Based Target
        • Teilziel 1: Absolute Reduktion der Scope-1- und Scope-2-Treibhausgasemissionen um 42 Prozent bis zum Ende des Geschäftsjahres 2030/31 (gegenüber Geschäftsjahr 2021/22).
        • Teilziel 2 (Supplier Engagement): Mindestens 50 Prozent der Fremdmarken und Marktplatzpartner auf Basis des Einkaufsvolumens setzen sich ein eigenes SBT bis zum Ende des Geschäftsjahres 2027/28.
        • Teilziel 3: Absolute Reduktion der Scope-3-Treibhausgasemissionen um 42 Prozent bis zum Ende des Geschäftsjahres 2031/32 (gegenüber Geschäftsjahr 2021/22).


Verweis SBTi: Die offizielle Zielformulierung kann auf der Website der SBTi eingesehen werden: https://sciencebasedtargets.org/target-dashboard

Darüber hinaus haben wir weitere Ambitionen formuliert, die wir für unsere relevantesten Sortimente (Textilien, Möbel, Elektronik) bis zum Ende des Geschäftsjahres 2035/36 erreichen wollen:

  • Zirkuläre Lösungen (Circular Business Solutions): Wir bieten größtenteils zirkuläre Lösungen (Wiederverwendung, Reparatur oder Recycling) an und erhöhen kontinuierlich deren Umsetzung.
  • Bevorzugte Materialien1 (Preferred Materials): Wir streben an, ausschließlich bevorzugte Materialien einzusetzen. Also solche Materialien, die im Vergleich zu konventionellen Alternativen geringere negative Auswirkungen auf die Umwelt haben. Dabei fokussieren wir uns mit Blick auf unsere relevantesten Sortimente auf die Materialien Fasern, Holz, Plastik und Metalle.
  • Öko-Design für Kreislauffähigkeit (Eco-Design for Circularity): Wir stellen größtenteils auf Produkte um, die Öko-Design-Kriterien erfüllen.
  • Produkte mit erhöhtem Nachhaltigkeitsanspruch2 (Responsible Products): Wir erhöhen kontinuierlich den Anteil des Umsatzes mit Produkten mit erhöhtem Nachhaltigkeitsanspruch.


1 Ein „bevorzugtes Material" erfüllt unsere Anforderungen an die Reduzierung von Umweltauswirkungen oder an Tierschutz auf der Ebene der Rohstoffproduktion im Vergleich zur konventionellen Alternative. Die Bewertung basiert auf Faktoren wie dem Potenzial zur globalen Erwärmung, Eutrophierung, Wasserknappheit, Ressourcenabbau, Chemikaliennutzung und Tierschutz.

2 Ein „Produkt mit erhöhtem Nachhaltigkeitsanspruch" weist im Vergleich zu einer konventionellen Alternative in mindestens einem Nachhaltigkeitskriterium (z. B. ökologisch produzierte Rohstoffe) eine signifikante Verbesserung auf. Das Produkt muss nach einem anerkannten, von Dritten verifizierten Standard/Label zertifiziert sein, und es muss den erforderlichen Mindestanteil des anerkannten zertifizierten Materials enthalten (gilt nur für Zertifikate auf Materialebene).


Ziele im Bereich Menschenrechte

Wir respektieren die Menschenrechte und setzen uns dafür ein, die Arbeitsbedingungen in unseren Lieferketten zu verbessern. Um unserer menschenrechtlichen Sorgfaltspflicht nachzukommen, fokussieren wir uns auf die wesentlichen Herausforderungen, indem wir Fokusthemen und relevante Stakeholder identifizieren.

Wissen, Ressourcen und das Erlernen bestimmter Fähigkeiten sind entscheidend, um Fortschritte zu erzielen und Verbesserungen herbeizuführen, die Menschenrechtsverletzungen verhindern und langfristig bessere Arbeitsbedingungen für die Menschen in unseren Lieferketten ermöglichen. Wir fördern Weiterbildungsmaßnahmen als Hebel für positive Veränderungen im Leben der Arbeiter*innen. Daher streben wir an, dass bis zum Ende des Geschäftsjahres 2035/36 die Mehrheit unserer wichtigsten Stakeholder an Weiterbildungsmaßnahmen zu den folgenden Menschenrechtsthemen teilgenommen hat:Kinderfreie Produktion (Child Free Production), Frei gewählte Beschäftigung (Freely Chosen Employment), Existenzsichernde Löhne (Living Wages), Angemessene Arbeitszeiten (Decent Working Hours), Sichere Arbeitsumgebung (Safe Work Environment).

Für alle Fokusthemen haben wir einen risikobasierten Ansatz verfolgt und drei Gruppen wichtiger Stakeholder identifiziert, die unmittelbar Einfluss auf Verbesserungen nehmen können und daher die Möglichkeit erhalten, an Weiterbildungsmaßnahmen teilzunehmen: Unsere Geschäftspartner, mit denen wir die direkte Vertragsbeziehung haben; Arbeiter*innen in Endfertigungsfabriken, die in Ländern mit erhöhtem Risiko für Menschenrechtsverletzungen tätig sind; und das Management in Endfertigungsfabriken, dessen Handeln eine große Relevanz für die Arbeiter*innen hat.

Als international agierende Unternehmensgruppe sind wir verpflichtet, die Anforderungen im Bereich Menschenrechte zu erfüllen. Dies tun wir, indem wir geltende Gesetze und Vorschriften einhalten und unsere verbindlichen Anforderungen im Rahmen unserer eigenen Sustainability-Standards umsetzen.


Nachhaltigkeitsmanagement

Unsere weltweiten Nachhaltigkeitsaktivitäten werden zusammen von Vorstand und CR-Board gesteuert und weiterentwickelt. Die operative Umsetzung der Sustainability-Strategie erfolgt auf Ebene der Konzerngesellschaften.

Vorstand

Nachhaltigkeit ist umfassend in die Geschäftstätigkeit der Otto Group integriert und auf der höchsten strategischen Planungsebene verankert. Der Konzernvorstand trägt die Gesamtverantwortung für die Sustainability-Strategie der Otto Group. Er ist dafür verantwortlich, dass Nachhaltigkeitsaspekte bei richtungsweisenden Entscheidungen im Konzern berücksichtigt und in das Management sowie die Prozesse der Otto Group integriert werden. Die entsprechenden Themen stehen in Vorstandssitzungen und weiteren Vorstandsformaten regelmäßig auf der Tagesordnung.

CR-Board

Als zentrales Entscheidungsgremium ist das CR-Board vom Vorstand damit beauftragt, Entscheidungen zur Weiterentwicklung des Nachhaltigkeitsmanagements in der Unternehmensgruppe zu treffen. Es setzt sich aus Vertreter*innen wesentlicher Konzerngesellschaften der Otto Group zusammen. Unter dem Vorsitz der Vorstandsvorsitzenden der Otto Group hat das CR-Board das Mandat, relevante CR-Themen im Kontext der Unternehmensstrategie und Compliance aus einer konzernweiten Perspektive zu diskutieren und Entscheidungen zu treffen. Zudem beschließt es Ziele und Maßnahmen auf Ebene der Otto Group und der Konzerngesellschaften und überwacht die Zielerreichung, das Reporting sowie die Einhaltung der CR-Compliance. Bei weitreichenden Entscheidungen, die beispielsweise mit hohen Investitionskosten verbunden sind oder einen wesentlichen Einfluss auf die Geschäftsmodelle der Konzerngesellschaften haben, berät das CR-Board den Vorstand.

Konzerngesellschaften

Die Sustainability-Strategie gilt für die Konzerngesellschaften, die den höchsten Einfluss in Bezug auf soziale oder ökologische Themen entlang der gesamten Wertschöpfungskette aufweisen: OTTO, Bonprix, Crate and Barrel, die Witt-Gruppe und Hermes Germany. Zusätzlich spielt auch Otto International im Kontext der Warenbeschaffung (Sourcing) für diese Unternehmen eine relevante Rolle.

Eine der Herausforderungen der Sustainability-Strategie ist gleichzeitig auch ein Erfolgsfaktor: Die unterschiedlichen Geschäftsmodelle der Konzerngesellschaften müssen optimal berücksichtigt werden. Deshalb obliegt die Ausgestaltung der Sustainability-Strategie den Konzerngesellschaften selbst. Sie entwickeln die zu ihrem Geschäftsmodell passenden individuellen Schwerpunkte, Ziele und Maßnahmen in einem von der Otto Group Holding vorgegebenen Handlungsrahmen. Diese werden in jährlichen Handlungsplänen festgehalten und an CR-Board und Vorstand berichtet. So wird sichergestellt, dass alle Konzerngesellschaften gemeinsam zu den ambitionierten Zielen der Otto Group beitragen. Jede der relevanten Konzerngesellschaften hat für die Umsetzung ein interdisziplinäres CR-Team, das sich aus einem Sustainability Officer und Expert*innen für die Themenfelder der Strategie zusammensetzt. Die Teams treiben Nachhaltigkeitsthemen voran und stellen Synergien in der Unternehmensgruppe her.

Expert Circles

Der konzernweite Austausch von Best Practices und die Vernetzung von Expert*innen und Interessierten innerhalb der Otto Group sind wesentliche Erfolgsfaktoren unserer Sustainability-Strategie. Entlang unserer Fokusthemen treffen sich die CR-Verantwortlichen der Konzerngesellschaften und der Otto Group Holding regelmäßig in sogenannten Expert Circles, um sowohl über die Zielerreichung in ihrem Bereich als auch über neue Ambitionen und Ideen zu diskutieren, entsprechende Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen.


Wesentlichkeitsanalyse

Die Wesentlichkeitsanalyse bildet die Grundlage unserer Sustainability-Strategie und der strategischen Weiterentwicklung unternehmerischer Nachhaltigkeit bei der Otto Group. Mit der Analyse bewerten wir die Auswirkungen unserer Geschäftstätigkeit auf Menschen und Umwelt sowie die finanziellen Einflüsse auf unser Unternehmen. Die als wesentlich identifizierten Themen dienen als Grundlage für die Fokusthemen unserer Sustainability-Strategie ab. Zudem führen wir Risikoanalysen durch, deren Ergebnisse in die Wesentlichkeitsanalyse und die Formulierung strategischer Ziele einfließen. Wir überprüfen regelmäßig, ob sich Änderungen ergeben und ob unserer Sustainability-Strategie die richtigen Schwerpunkte setzt.

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