21.05.2014 | Hamburg
Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2013/14 (28. Februar) erzielt die Otto Group bei einer planmäßigen Umsatzsteigerung auf 12 Milliarden Euro ein deutlich verbessertes Ergebnis. Das EBIT konnte um 1,5 Prozent auf 392, der Jahresüberschuss sogar um 23 Prozent auf 179 Millionen Euro verbessert werden. Mit einer Vielzahl von strategischen Initiativen und Investitionen in Technologie treibt die international agierende Unternehmensgruppe ihre Position als zweitgrößter Online-Händler der Welt voran.
Der internationale Handels- und Dienstleistungskonzern Otto
Group, Hamburg, hat im zurückliegenden Geschäftsjahr einen Gewinnsprung
verbucht. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg auf bereits guter
Basis von 386 auf 392 Millionen Euro. Der Jahresüberschuss legte um 23 Prozent
auf 179 Millionen Euro zu. Der Umsatz wuchs währungskursbereinigt um 3,3
Prozent. Nach Wechselkurseffekten verbuchte die Otto Group einen Umsatz von 12
Milliarden Euro, was einer Zunahme um 1,8 Prozent entspricht. Die Zahl der weltweit
im Konzern Beschäftigten erhöhte sich um 434 auf 54.257 Vollzeitstellen, in
Deutschland stieg die Zahl der Stellen um 635 auf 25.972. „Unsere Strategie des
werthaltigen Wachstums zahlt sich aus. Wir erwirtschaften mehr Umsatz, erzielen
ordentliche Gewinne und haben allein in den vergangenen beiden Jahren rund 1.150
neue Arbeitsplätze geschaffen“, betont Hans-Otto Schrader,
Vorstandsvorsitzender der Otto Group.
Gewinnsprung bei Multichannel-Einzelhandel
Das Segment Multichannel-Einzelhandel konnte das Ergebnis von 207 auf 238
Millionen Euro ausbauen. Die Umsätze gingen leicht um 0,4 Prozent auf 10,016
Milliarden Euro zurück, hier wirkten sich vor allem die Währungskurseffekte und
der angekündigte Umbau des Geschäftsmodells von 3 Suisses Frankreich umsatzmindernd
aus. Im Segment Finanzdienstleistungen blieb das EBIT mit 208 Millionen Euro trotz
Investitionen in die innovative Payment-Lösung Yapital auf einem hervorragenden
Niveau stabil. Die Umsätze stiegen um 15 Prozent auf 683 Millionen Euro. Auch
das Segment Service, das im Wesentlichen durch die Hermes-Gruppe geprägt wird,
erreichte einen Umsatzsprung von 14,9 Prozent auf 1,301 Milliarden Euro. Das
EBIT ging dabei von 46 auf 34 Millionen Euro aufgrund von erhöhten
Investitionen in die IT und die Inbetriebnahme eines Logistikzentrums in
Frankreich zurück.
Online-Umsatz
wächst auf mehr als 6 Milliarden Euro
Dank vielfältiger E-Commerce-Initiativen ist es der Otto
Group wiederum gelungen, den Online-Umsatz weiter deutlich zu steigern. Aus
bestehendem Geschäft heraus hat es die Otto Group geschafft, über ihre weltweit
gut 100 Online-Shops 363 Millionen Euro mehr zu erlösen und damit 6,063 Milliarden
Euro Umsatz zu erzielen. Das entspricht einer Steigerung von 6,4 Prozent. Die
Online-Umsätze stehen damit für 60,5 Prozent der gruppenweiten
Einzelhandelsumsätze. Im deutschen Markt konnte ein Zuwachs von 7,2 Prozent
oder 266 Millionen auf 3,960 Milliarden Euro erzielt werden. Damit werden im
deutschen Multichannel-Einzelhandel 65,7 Prozent der Umsätze online
erwirtschaftet.
Deutschland-Geschäft
wächst erfolgreich
Besonders gut entwickelten sich die Aktivitäten der Otto
Group in Deutschland. Die rund 17 Millionen aktiven Kunden sorgten für einen
Umsatzzuwachs um 4,6 Prozent auf 7,064 Milliarden Euro. Die
Einzelhandelsumsätze stiegen um 2,3 Prozent und damit stärker als die der gesamten
Einzelhandelsbranche, die laut Destatis um 1,4 Prozent zunahm. Das Segment
Finanzdienstleistungen wuchs um 42,6 Prozent, das Segment Service um 12,5
Prozent.
Wesentliche
Aktivitäten legen zu
Eine gute Entwicklung erarbeiteten sich viele der aus
Deutschland stammenden Multichannel-Einzelhändler der Otto Group. So wuchs der
Onlinehändler OTTO um 6,7 Prozent auf 2,270 Milliarden Euro. Die in 27 Ländern
tätige Bonprix-Gruppe legte um 65 Millionen Euro auf 1,287 Milliarden Euro zu –
ein Zuwachs um 5,3 Prozent. Eine noch bessere Umsatzentwicklung konnte die
Witt-Gruppe verzeichnen. Sie wuchs um 7,5 Prozent auf 716 Millionen Euro, ein
Plus von 50 Millionen Euro. Die Baur-Gruppe vermeldete einen leichten Anstieg
um 0,5 Prozent auf 669 Millionen Euro; das tatsächliche Wachstum war höher,
weil die Umsätze des Onlinehändlers Mirapodo fehlen, der nun bei der Mytoys-Gruppe
bilanziert wird. Die Heine-Gruppe musste einen Umsatzrückgang von 4,2 Prozent
auf 483 Millionen Euro hinnehmen. Ähnlich entwickelte sich der Umsatz bei der
Schwab-Gruppe mit einem Minus von 4,4 Prozent auf 255 Millionen Euro. Ebenso bilanzierte
Sportscheck einen Rückgang von 5,1 Prozent auf 319 Millionen Euro. Die
Mytoys-Gruppe hingegen steigerte mit ihrem Multishop-Konzept inklusive Mirapodo
den Umsatz kräftig um 35,4 Prozent auf 383 Millionen Euro.
Währungskurseffekte
belasten Auslandsumsätze
Außerhalb der Euro-Zone wirkten sich die
Wechselkursentwicklungen negativ aus. Aufgrund des starken Euros im Vergleich
zum US-Dollar, dem Russischen Rubel, Japanischen Yen und Britischen Pfund konnte
die Otto Group nur geringere Einzelhandelsumsätze ausweisen. So ist der Umsatz
in Russland zwar um 9,1 Prozent gestiegen – in Euro betrug das Wachstum
lediglich 0,4 Prozent auf 549 Millionen Euro. In der Region Nord- und
Südamerika, die vor allem durch die nordamerikanische Einrichtungs- und
Lifestyle-Gruppe Crate and Barrel bestimmt wird, blieb der Umsatz in
Landeswährungen mit einem Rückgang von 0,3 Prozent weitgehend stabil. In Euro
wird ein Rückgang von 4,1 Prozent auf 1,262 Milliarden Euro bilanziert.
Besonders stark war der Währungskurseffekt in Japan. In Yen gab der Umsatz um 8
Prozent nach, in Euro betrug das Minus 26,3 Prozent auf 166 Millionen Euro. Erfreulich
entwickelte sich das Geschäft in Großbritannien, das in den vergangenen Jahren erfolgreich
transformiert worden ist. Freemans Grattan Holdings legte um 5,5 Prozent auf
170 Millionen Euro zu. Kursbereinigt betrug das Wachstum 9,8 Prozent.
Umbau in Frankreich
schreitet voran
Der Umsatz der französischen 3SI
Group sank planmäßig um weitere 8,3 Prozent auf 1,536 Milliarden Euro. Anfang 2014
hat die Otto Group die B2C E-Commerce- und Service-Aktivitäten in Frankreich
vollständig übernommen, um sie noch konsequenter in Richtung E-Commerce
weiterzuentwickeln. Dieser Prozess ist auf mindestens zwei Jahre angelegt und
wird in dieser Phase voraussichtlich zu weiteren Umsatzrückgängen führen.
Investitionen
in Technologie und neue Geschäftsmodelle
Mit einer Vielzahl von Initiativen treibt die Otto Group die
Transformation ihrer Kernmarken und die Etablierung neuer Geschäftsmodelle
voran. Die innovative Payment-Lösung Yapital und das Projekt Collins, das mit
seinem Open Commerce-Ansatz angetreten ist, den Online-Handel zu demokratisieren,
werden im Herbst mit breit angelegten Marketingkampagnen um Kunden werben. Mit
Investitionen in eine dezentrale IT entwickeln die Konzerngesellschaften eigene
Lösungen, etwa bei Warenwirtschaftssystemen, um noch gezielter auf die
Bedürfnisse der Kunden eingehen zu können.
Zugleich bleibt die Otto Group ihren Werten und ihrem hohen
Verantwortungsbewusstsein für Mensch und Natur treu und verankert das
Nachhaltigkeitsmanagement noch tiefer in den Geschäftsprozessen. So wird die
leistungsabhängige Vergütung der Vorstände künftig auch daran bemessen, ob die in
der CR-Strategie verankerten, sehr ambitionierten Nachhaltigkeitsziele erreicht
worden sind.
„Für das laufende Jahr haben wir uns anspruchsvolle
Ziele für Umsatz und Ertrag gesetzt“, sagt Hans-Otto Schrader. Allerdings ist
es aufgrund der angespannten weltpolitischen Lage nicht absehbar, wie sich etwa
die Entwicklungen in Osteuropa auf die Konsumstimmung auswirken und wie sich
der Euro im Vergleich zu anderen Währungen entwickelt. „Aus diesem Grund halten
wir uns mit einer konkreten Prognose zurück.“
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