Mit dem Ziel, die Zukunftsfähigkeit der weltweit agierenden Unternehmensgruppe in Zeiten der exponentiellen Digitalisierung dauerhaft zu sichern, riefen der Otto Group Vorstand sowie die Gesellschafter Prof. Dr. Michael Otto und Benjamin Otto Ende 2015 geschlossen den Kulturwandel 4.0 aus. Die Idee: Ein offener, partizipativer Prozess und ein radikales Infragestellen bestehender Strukturen bei einem Maximum an Gestaltungsfreiheit – jenseits von Rollen und Hierarchien. Die damals gestartete Veränderungsbereitschaft und -fähigkeit ist heute eine essenzielle Grundhaltung in der Otto Group, um die Veränderungen im Handel erfolgreich mitzugestalten und den gesellschaftlichen Wandel konstruktiv zu begleiten.
...existenziell. Kulturwandel ist kein Schöner Wohnen und Einhornreiten, sondern elementar wichtig für unsere Überlebensfähigkeit.
Unternehmen müssen veränderungswillig und -fähig sein, um weiter am Markt bestehen zu können. Mit dem Kulturwandel im Rücken gestalten wir die digitale Zukunft.
„Der Kulturwandel ist der Umsatz der Zukunft. Die Alternative ist die Insolvenz.“
Alexander Birken, CEO der Otto Group
…kein Projekt. Und das ist auch gut so. Auch nach fünf Jahren geht die Reise weiter. Der Kulturwandel wurde bewusst ohne ein fixes Enddatum gestartet. Er wurde von Beginn an als offener, partizipativer Prozess initiiert und läuft noch heute auf Hochtouren. Nur so können wir uns dem permanenten Wandel, der uns umgibt, begegnen. Wir wollen als Unternehmensgruppe diesen Wandel mitgestalten, denn nur so werden wir auch zukünftig nachhaltig erfolgreich sein.
…lustvollen Kontrollverlust. Bei unserem Kulturwandel steht der Mensch im Mittelpunkt. Jede*r Mitarbeitende kann und soll Verantwortung übernehmen und gestalten. Das bedeutet im Umkehrschluss: Führung heute heißt, Freiraum geben. Loslassen. Enabler, Coach und Raum-Schaffende*r sein. Rahmenbedingungen setzen, aber ohne "command" und "control" agieren. Denn Eigenverantwortung geht nur zusammen mit Freiheit und Zutrauen. Die Akzeptanz eines gewissen Kontrollverlusts ist ein Leitmotiv des ganzen kulturellen Wandels. Man muss ihn als Erfolgsfaktor nutzen, weil er Geschwindigkeit bringt und Kräfte freisetzt.
„Neue, mutige Modelle der Zusammenarbeit brauchen einen Vertrauensvorschuss durch die Führungsebene, eine starke Eigenverantwortung und Motivation jedes einzelnen.“
Petra Scharner-Wolff, CFO der Otto Group
…durch Partizipation und Kommunikation. Der Kulturwandel wird von Menschen gemacht: Er lebt von der täglichen Umsetzung der Kolleg*innen der Otto Group. Er braucht Vernetzung, Austausch und ein offenes Ökosystem. Der Dialog und die Öffnung nach innen wie außen trainiert uns in Sachen Mut, Transparenz und Offenheit. Die #CDX - Culture Development Experience - ist beispielhaft für eine Zusammenarbeit über Unternehmensgrenzen hinweg: Auf Initiative der Otto Group kommen hier mittlerweile einmal jährlich im Barcamp-Format Kulturwandler*innen und Change-Manager*innen aus Großunternehmen, Mittelstand, Institutionen und Behörden aus dem DACH-Raum zusammen.
Kulturwandel-Talk auf der #CDX20 mit Alexander Birken, CEO der Otto Group, und Tobias Krüger, Division Manager Kulturwandel 4.0 der Otto Group.
Erklärtes Ziel der Treffen: Vernetzung – um voneinander zu lernen und gemeinsam den Herausforderungen der digitalen Transformation zu begegnen.
…Mut zur Veränderung. Es geht darum, sich von Liebgewonnenem und Gewohnheiten zu verabschieden und Veränderung als Chance zu begreifen. Die Welt wartet nicht. Unbequeme Entscheidungen treffen, neue Wege gehen, mit Technologie experimentieren. Wandel vorleben, flexibel denken und seine Meinung offen aussprechen. Aus Fehlern lernen, Erfahrungen und Wissen offen teilen. Das alles erfordert Mut.
Darum trainieren wir unseren Mutmuskel gemeinsam. Ob im täglichen Feedback, bei FuckUp-Talks, in gemeinsamen Workshops und "Mut-Expeditionen" oder bei Events wie dem Otto Group Mut-Festival.
Division Manager Kulturwandel 4.0 der Otto Group
„Kulturwandel erfordert intensives ‚Mutmuskeltraining‘ und ein regelmäßiges Verlassen der Komfortzone, was wir gemeinsam bei Formaten wie etwa dem Mut-Festival oder so genannten ‚FuckUp-Talks‘ zelebrieren."
Selten waren Unternehmen und Organisationen in der Pflicht, auf Veränderungen am Markt zu reagieren, wie es gegenwärtig der Fall ist. Und immer öfter entpuppen sich agile Methoden dabei als entscheidender Erfolgsfaktor, um diesem Anspruch gerecht zu werden. Durch den Kulturwandel hat sich die Form der Zusammenarbeit in der Otto Group grundlegend geändert. Beispielhaft: Die Gründung eines so genannten Agile Centers. Im Podcast 'Otto Group Unterwegs' erzählen zwei Macher*innen über Chancen und Herausforderungen, die eine flächendeckende Implementierung entsprechender Methoden mit sich bringt – und was das Ganze mit dem Wandel der Unternehmenskultur zu tun hat.
Der Kulturwandel ändert nicht nur unsere Haltung und die Art wie wir zusammenarbeiten, sondern auch die Räume um uns herum. Das zeigt sich besonders deutlich am Umbau der Konzernzentrale der Otto Group in Hamburg-Bramfeld. Und dabei geht es eben nicht nur darum, dass alles möglichst schön gestaltet ist: Unsere Flächen spiegeln die Art wider, wie wir heute auf dem Campus arbeiten – vernetzt, interdisziplinär und agil. Architekten, Verantwortliche für die Themen Future Work und Kulturwandel 4.0 bei OTTO und der Otto Group Holding sowie Kochwerk-Kolleg*innen teilen hier im Video ihre Sicht auf die Entstehung der neuen Arbeitswelt.
Mit der globalen Corona- Pandemie hat der Kulturwandel zweifellos eine zusätzliche Dynamik erfahren. Nicht zuletzt durch das frühzeitige Einleiten struktureller und prozessualer Veränderungen konnte wir ohne größere Reibungsverluste unseren Geschäftsbetrieb in die digitale Welt verlagern. Das wäre ohne den Kulturwandel und eine entsprechende technologische Basis so nicht möglich gewesen. Mit dem großflächigen Auf- und Ausbau von Netzwerken und Communities, dem kontinuierlichen Rollout neuer Formate zum Wissenstransfer sowie der Bereitstellung Cloud-basierter Collaboration-Tools haben wir im Rahmen der letzten Jahre grundlegende Veränderungen an unserer Unternehmens-DNA vorgenommen und befinden uns auf einem guten Weg in Richtung unseres Zielbildes: die Otto Group als volldigitalisierter Handels- und Dienstleistungskonzern.
In Zeiten permanenter Veränderung gibt Wissen nicht nur Sicherheit, es wird zum Treibstoff für die Zukunft. Damit wurde der Kulturwandel auch zum Wegbereiter für eine Lernkultur in der Otto Group. Schon immer gab es in der gesamten Otto Group eine Vielzahl von individuellen Weiterbildungsangeboten. Mit der konzernweiten, langfristigen Weiterbildungsinitiative TechUcation schaffen wir ein gemeinsames, einheitliches Verständnis zum Thema Digitalisierung und etablieren eine neue Lernkultur in der gesamten Unternehmensgruppe. Ziel ist es, konzernweit für alle rund 52.000 Kolleg*innen ein Grundverständnis zu den wichtigsten Themen der Digitalisierung – von neuen Technologien bis hin zu innovativen Arbeitsmethoden – zu erreichen und darüber hinaus digitale Bildung und selbstorganisiertes, lebenslanges Lernen noch stärker als bisher zum festen Bestandteil des Arbeitsalltags zu machen – unabhängig von Aufgabe, Alter oder Hierarchie.
Auftakt und zentraler Bestandteil von TechUcation bildet ein videobasierter Online-Basiskurs, der ein grundlegendes Verständnis für neue Arbeitswelten im Rahmen der Digitalisierung schafft und eine Brücke zur eigenen Arbeitsrealität in der Otto Group schlägt. Anschließend steht allen Kolleg*innen ein umfassendes Angebot an weiterführenden Kursen, je nach Fachgebiet und Kenntnisstand, zur Verfügung, das kontinuierlich erweitert und aktualisiert wird.
Wie selbstorganisiertes Lernen auch konzernweit funktionieren kann, zeigen die im September 2020 veranstalteten Otto Group Remote Learning Days, bei denen sich Kolleg*innen aus 22 Konzernunternehmen der Gruppe zusammengefunden haben, um Wissen zu teilen und remote von- und miteinander zu lernen. Auf die Beine gestellt wurde das virtuelle Event von Kolleg*innen für Kolleg*innen.
Wo sich das zeigt? Ein Beispiel: Menschen haben unterschiedliche Bedürfnisse. Die einen stehen gerne früh auf, andere möchten sich nachmittags um ihre Kinder kümmern, wiederum andere arbeiten lieber abends. Was genau Kulturwandel damit zu tun hat? Ein normaler Schichtbetrieb nimmt darauf keine Rücksicht. Das OTTO-Kundencenter in Dresden schon, denn es bietet seinen Mitarbeiter*innen die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, wann sie ihre Wochenstunden erfüllen. Das Kundencenter ist jeden Tag von 7 bis 22 Uhr erreichbar. Während dieser Zeit müssen genügend Mitarbeiter*innen für die Kund*innen da sein. Klaffende Lücken im Arbeitsplan? Fehlanzeige. Die Schichtplanung geht nicht nur schneller auch die Arbeitsatmosphäre hat sich erheblich verbessert. Die Mitarbeiter*innen springen häufiger für ihre Kolleg*innen ein, agieren eigenverantwortlicher und sind weniger krank. Inzwischen haben die weiteren sechs Kundencenter in Deutschland das Konzept der freien Planung übernommen. Ein radikaler Schritt? Am Anfang bestimmt! Aber dann einfach nur ein Gewinn für alle Seiten!
Auch Agilität spielt in unserer Zusammenarbeit eine immer größere Rolle. Mit der beständig zunehmenden Veränderungsgeschwindigkeit von Technologien, Märkten und Geschäftsmodellen haben sich klassische Management-Strukturen, Entscheidungswege und Prozesse überlebt. Mit unserem Otto Group Agile Center und der konzernübergreifenden Agile Community der Agile Groupies sind Kolleg*innen mit unterschiedlichen Werdegängen im gesamten Konzern für mehr Agilität unterwegs. Sie begleiten die Arbeit von Kolleg*innen, erarbeiten gemeinsam gezielt Vorschläge für veränderte Arbeitsweisen und unterstützen durch Workshops, Vorstellung agiler Methoden und Coachings für Führungskräfte und Teams. So tragen sie dazu bei, unsere Reaktionsgeschwindigkeit als Unternehmensgruppe zu erhöhen.
Sicher, die Otto Group hat sich durch den Kulturwandel spürbar verändert. Aber eines bleibt: Unsere Werte. Heute reden viele von Nachhaltigkeit und Corporate Responsibility. Wir leben diese Themen bereits seit Jahrzehnten: Schon in den 1980er Jahren war beispielsweise der Umweltschutz in den Unternehmenszielen der Otto Group fest verankert. Wir erkennen unsere ökologische und soziale Verantwortung als Teil der Gesellschaft an. Diese Werte vergessen wir auch im kulturellen und technologischen Wandel nicht. Im Gegenteil: Mehr denn je beschäftigen wir uns damit, unsere Verantwortung auf unserem Weg auch im Sinne einer Corporate Digital Responsibility weiterzuentwickeln. Dabei folgen wir heute der Vision unserer Gesellschafter: Responsible commerce that inspires.
„Können wir Werte, die wir seit den 80-er Jahren in die Tat umsetzen, in eine digitale Zukunft retten oder gar neu beleben? Ja, das können wir. Wir verfolgen einen werteorientierten Wandel und gehen damit unseren eigenen Weg."
Prof. Dr. Michael Otto, Aufsichtsratsvorsitzender der Otto Group
Wir bleiben nicht stehen, fünf Jahre Kulturwandel sind erst der Anfang. Und so sehen wir uns im Jahr 2020 noch lange nicht am Ende der kulturellen Reise. Ganz im Gegenteil: Der Kulturwandel ist heute gelebter Alltag und erinnert täglich daran, dass Wandlungsfähigkeit in aktuellen Zeiten unumgänglich ist, um geschäftlich weiter erfolgreich zu bleiben.
Anfang Dezember diskutierte Petra Scharner-Wolff, CFO der Otto Group, im Rahmen des digitalen Work Awesome-Festivals 2020 mit Soziologin und Organisationsberaterin Judith Muster. Wer den spannenden Dialog verpasst hat und mehr über Kulturwandel in der Otto Group und über die Veränderung von Organisationkulturen erfahren möchte, kann hier noch mal reinschauen.
Zum Kulturwandel gibt es viel zu sagen, denn er hat viele Gesichter. In unserem wöchentlichen internen Kulturwandel-Newsletter berichten Kolleg*innen aus der ganzen Otto Group über ihre Erfahrungen, Erkenntnisse und was der Kulturwandel für sie verändert hat. Hier einige Stimmen:
Wie erlebt eine Betriebsrätin den Kulturwandel? Warum braucht auch die Logistik einen Kulturwandel und wie setzen wir diesen um? Und reicht es als Chef, jetzt einfach einen Kapuzenpulli zu tragen? Diesen und vielen weiteren Fragen geht Svenja Reinecke, Kommunikationsmanagerin Kulturwandel 4.0, in der Video-Reihe Kulturwandel DEEP D(R)IVE mit ihren Gesprächspartner*innen auf den Grund.
Wer etwas ausprobieren will und Neues versucht, wird auch mal scheitern. Soweit, so normal. Aber vor anderen offen darüber reden, damit alle davon lernen können. Unmöglich? Nicht mit dem Kulturwandel im Rücken. In Formaten wie FuckUp-Talks oder FuckUp-Nights wird eine neue Fehlerkultur spürbar.
Unternehmen müssen heute deutlich agiler sein als noch vor zehn Jahren, wenn sie neue Geschäftsideen schnell in die Umsetzungsphase bringen wollen. Das heißt auch: Ein neues Verständnis der Führung muss her.
Wie kann man Kolleg*innen aktivieren, inspirieren und vernetzen, um Changeprozesse mitzugestalten und ein aktiver Teil zu werden? Kulturwandel braucht nachhaltige, selbsttragende Strukturen. Diese wirken nur, wenn sie aus der Mitarbeiterschaft generiert werden. Die Otto Group setzt dabei auf User Generated Content. Herzstück ist ein digitaler Hub mit mittlerweile mehr als 500 sogenannten Workhacks, mit denen sich die Kolleg*innen in der Otto Group gegenseitig dabei unterstützen, die Veränderung gemeinsam im Arbeitsalltag zu gestalten. Denn oft machen schon kleine Dinge einen Unterschied. Ein paar Beispiele:
Mehr spannende Geschichten & Themen rund um den Kulturwandel gibt es im Überblick auf unserem Corporate Blog ottogroupunterwegs.com >>
Oder hier auf unserer Corporate Website ottogroup.com >>
Im Januar 2016 bot der Vorstand der Otto Group allen Mitarbeiter*innen das "Du" an. Ziel war es, hierarchische Barrieren abzubauen und ein neues Wir-Gefühl zu schaffen. Auch über die Otto Group hinaus sorgte das für große Aufmerksamkeit. Das Warum erklärte unser damaliger Vorstandsvorsitzender Hans-Otto Schrader in einem XING Klartext. >>